Ein Gedanke zwischendurch

Veröffentlicht am 16. Januar 2025 um 22:56

Als ich Alex dieses Bild zeigt habe, das ich am letzten Sonntag beim Joggen gemacht habe, ist uns der Gedanke gekommen, dass wir uns mit dem Abschied von unserem jetzigen Haus auch von all den Wegen, die wir im Alltag gehen, all den Bildern, die wir dabei immer wieder sehen, all den Menschen, die unsere Nachbar*innen im engen und im weitesten Sinne sind, genauso den wöchentlichen oder täglichen Routinen in unserem zu Hause oder unserem Stadtteil, aber und auch von der Perspektive, die wir auf die Stadt von hier haben, verabschieden werden. Jeder Tag ist bis zum Moment im Sommer, in dem wir losfahren, der Letzte hier in Bezug auf all diese Dinge. Der Gedanke wirkte einerseits wahnsinnig befreiend auf uns, machte mich aber gleichzeitig auch für den kurzen Moment des Denkens sehr wehmütig. Plötzlich ploppten so viele Erinnerungen bei mir auf und ich sah Bilder aus den letzten Jahren durch meinen Kopf ziehen. Erstaunlicherweise erschienen vorrangig welche von Momenten, in denen wir lachten, obwohl es mir eigentlich den Großteil der Zeit gar nicht mal so gut ging. Na klar gab es die schönen, leichten Momente, die an der Oberfläche immer mal wieder auftauchten, aber eben viel mehr herausfordernde Zeiten, in denen mit der Heilung vieler Verletzungen eine Menge Trauer, fehlende Sicherheit und Anstrengung tief wirkten. 

Und in diesem Moment kam es mal wieder zum Vorschein, das Phänomen der Nostalgie.

Erst dieses mir darüber bewusst werden, klärte meinen Blick auf die Vergangenheit und bei dem Gedanken an die Zukunft zeigte sich ein großer Wunsch. Nämlich, dass, wenn ich in ein paar Jahren unser inneres Fotoalbum wieder aufschlage, gern Bilder von uns sehen würde, auf denen wir uns wohl, erfüllt und sicher fühlen und unser Lachen dann nicht nur eine Momentaufnahme im Außen ist, sondern aus unserem Inneren, in dem es tief verwurzelt ist, stammt. Damit ich mich dann zur Einordnung nicht wieder auf die Nostalgie besinnen muss, die vieles verklärt, sondern diese Bilder einfach so für sich stehen bleiben können, weil es ganz ehrlich eine schöne Zeit war. 

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